Knack den BeautyCode

Über die richtigen Wirkstoffe in Beauty-Produkten zerbrechen sich Forscher oft jahrelang den Kopf. 

Schließlich landen die unsichtbaren Schönheitshelfer irgendwann direkt auf unserer Haut und sollen dort ihre volle Power entfalten. Wie gut kennen Sie die beliebtesten Beauty-Wirkstoffe? 

Testen Sie Ihr Wissen! 

 

Text: Anna Muhr

Was enthalten Hautpflegeprodukte und was bewirken ihre Inhaltsstoffe? Was sind die am häufigsten 

verwendeten, interessantesten, neuesten Ingredienzen?

A  wie AGAVE

Eine Pflanze aus der Familie der Spargelgewächse. Sie wird auch als Jahrhundertpflanze bezeichnet, da sie nur einmal blüht und oft Jahrzehnte vergehen, bis sich ein Blütenstand ausbildet. Kommt im Süden der USA, Mexiko und Mittelamerika vor. Der aus ihr gewonnene Extrakt wirkt feuchtigkeitsspendend. Vorhanden z. B. im Hydra Global Serum von Sisley, wo er als Wirkstoff das Wasserdepot der Haut neu aufbaut. 

A  wie ALOE VERA

Ein tropisches Liliengewächs, aus dessen Blättern das Mark gewonnen wird. Dieses ist reich an Vitaminen, Mineralsalzen, Aminosäuren und Ezymen. Wirkt beruhigend und immunstärkend, spendet außerdem viel Feuchtigkeit. Kann auch verdünnt getrunken werden – in dieser Form hat die Pflanze auch eine verdauungsfördernde Wirkung. 

A  wie AVOCADO

Ist ein immergrünes Lorbeergewächs. Die Frucht wächst auf Bäumen und stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Sie hat den höchsten Fettgehalt aller bekannten Obst- und Gemüsesorten. Das aus ihr gepresste Öl besteht zu etwa 85 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren und ist reich an den Vitaminen A und E. Dringt gut in die Haut ein, verbessert das Hautbild und unterstützt die natürliche Barrierefunktion. 

A  wie ACEROLA KIRSCHE

Man nennt sie auch Jamaika-Kirsche oder Barbados-Kirsche, weil sie häufig auf kleinen Sträuchern in der Karibik wächst. Aber auch in Texas, Süd- und Mittelamerika kommt sie vor. Die Acerola-Kirsche gilt als „Super-Food“, weil sie besonders viel Vitamin C enthält (etwa 30mal mehr als eine Zitrone) und damit reich an Antioxidantien ist. In der Apotheke findet man die Kirsche deshalb auch als Nahrungsergänzungsmittel. Ihre positive Wirkung entfaltet die kleine rote Power-Frucht aber auch als Wirkstoff in der Hautpflege. Zusätzlich zum Vitamin C enthält die Acerola nämlich viele weitere Vitamine (z.B. B1 und B5) sowie Eiweiß, Magnesium, Phosphor und Kalzium und hilft damit effektiv beim Schutz der Hautzellen. Zu finden ist Acerola aktuell etwa in den neuen Sensai Cellular Performance Eyepads als schneller Energy-Boost für müde Augen.

B  wie BRUNNENKRESSE

Die Pflanzenart wird auch als Gemüse und zum Garnieren von Speisen verwendet. Ihr Name leitet sich ursprünglich vom Ort ihres Vorkommens am Uferrand von Quellen und anderen Gewässern ab. Wurde angeblich schon in der Antike als Heilpflanze verwendet. Reich an Vitamin A, B, C und E sowie Mineralstoffen wie Phosphor, Eisen und Jod. Stabilisiert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut, da sie die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsbindung in den tieferen Hautschichten optimiert. Zu finden z. B. in der Aquasource-Aura-Leaf-Linie von Biotherm. 

G  wie Glyzerin

Hilft der Haut, einen Wasserspeicher aufzubauen und so das Feuchtigkeitsniveau in der Haut zu verbessern. Außerdem unterstützt es die Schutzfunktion der Haut, macht sie geschmeidiger und elastischer.  Kombiniert mit Hyaluron wird es zur Faltenreduktion eingesetzt, z. B. im Hydro Boost Aqua Gel von Neutrogena. 

G  wie GINGKO

Baumart aus Japan und China, gilt auch als „lebendes Fossil“. Der Extrakt aus den Blättern wirkt in der Haut durchblutungsfördernd und wird oft zur Anregung der Mikrozirkulation in Cellulite-Produkten verwendet. Auch medizinisch einsetzbar, etwa bei Venenleiden. Zu finden derzeit etwa im Ultimune Power Infusing Concentrate von Shiseido. 

G  wie GINSENG

Eine Wurzel, die in den Gebirgs- und Waldregionen von Korea, China und Sibirien vorkommt. Gilt in der traditionellen chinesischen Medizin als „Königin der Heilpflanzen“. Wird auch als Nahrungsmittel verwendet, etwa in Tees, Suppen, als Sirup oder sogar als Schnaps. Gehört zu den sogenannten Adaptogen, also aktiven Pflanzenstoffen, die den Organismus in Stresssituationen unterstützen. Wirkt stärkend auf das Immunsystem und hilft gegen Müdigkeit. In der Hautpflege wird die Wurzel eingesetzt, weil sie die Regeneration unterstützt und außerdem die allgemeinen Hautfunktionen stimuliert, sodass Pflegestoffe besser in die unteren Hautschichten transportiert werden können. 

G  wie Gold

Gehört zu den Edelmetallen. Wird in der Hautpflege oft als Staub oder in Flüssigkeit verdünnt beigemengt. Kommt vor allem in Seren, Masken oder Cremes im Anti-Ageing-Bereich zum Einsatz, manchmal auch als Schimmerzusatz in Puder und Lotionen. Die Metallpartikel erhöhen die Leitfähigkeit der DNS in jeder Zelle und unterstützen die Energieversorgung in der Haut. Auch entzündungsmindernde Wirkung gehört zu den positiven Effekten. Die Metallpartikel regen die Bildung von Radikalfängern an und wirken damit gegen oxidativen Stress. Zu finden z. B. bei Juvena. 

G  wie Grünalge

Glibbrig und beinahe außerirdisch sieht sie aus,und gilt dennoch als Wundermittel für die Schönheit: die Grünalge. In Sache Pflege ist die Grünalge vor allem ein beliebter Wirkstoff, wenn es darum geht, den Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen. Dank der Aminosäuren, die in Algen vorhanden sind, wird die Proteinsynthese der Haut angeregt, das stimuliert die Erneuerung der kollagenen und elastinen Fasern. Auch als Antioxidans und als Schutz vor UV-Strahlung wird die Alge verwendet. Sie ist außerdem reich an Mineralien und Spurenelementen. Zu finden ist Grünalgen-

extrakt z. B. in der System-Absolute-Serie von Annemarie Börlind.

H  wie Hefe

Ein sehr kleiner Pilz, den es in verschiedenen Varianten gibt und der sich schnell vermehrt. Besteht aus vielen wichtigen Stoffen, wie etwa Proteinen oder Peptiden, die auf und in der Haut beruhigend wirken und den Feuchtigkeitsgehalt verbessern. Außerdem regen die darin enthaltenen Botenstoffe die Kommunikation unserer verschiedenen Hautzellen und Hautschichten an. Das sorgt etwa dafür, dass in den Bindegewebszellen mehr Kollagen produziert wird, was Falten von innen auffüllt. Außerdem werden mehr der sogenannten Ankermoleküle gebildet, die den Austausch der beiden oberen Hautschichten steigern. Die Haut kommt dann an mehr Nährstoffe, wird besser durchblutet und bleibt prall. 

H  wie HYALURONSÄURE

Natürlicher Baustoff im menschlichen Bindegewebe. Hat unter anderem die Fähigkeit, viel Wasser zu binden. Spielt eine große Rolle als Füllsubstanz in der mittleren Hautschicht (Dermis). Hyaluronsäure wird schon seit langer Zeit in der Medizin verwendet (z. B. gegen Arthrose). In der Schönheitschirurgie als Substanz zur Faltenunterspritzung oder Lippenvergrößerung einsetzbar. Beliebter Wirkstoff in der Kosmetik, weil er Wasser speichert und damit für mehr Elastizität und Spannkraft in der Haut sorgt. 

J  wie JOJOBAÖL

Ein flüssiges Wachs, das aus den nussartigen Samen eines nordamerikanischen Strauches gewonnen wird. Besonders reichhaltig, aber nicht fettend. Zieht deshalb schnell ein und wird gut von der Haut aufgenommen. Pflegt trockene Haut, schützt auch bei Kälte und UV-Strahlung. Wirkt dank hohem Vitamin-E-Anteil auch der Hautalterung entgegen. Kann auch für Haare und Nägel verwendet werden. 

K  wie KOLLAGEN

Ein Protein, das auch im menschlichen Körper und dort vor allem im Bindegewebe vorkommt. Auch Schichten der Unterhaut bestehen daraus. Als wichtigstes Struktur-protein erhält es Elastizität und Flexibilität der Haut. Wird seit langer Zeit in der Anti-Ageing-Pflege benützt sowie in der ästhetischen Chirurgie als Mittel zur Faltenunterspritzung. 

K  wie Kaviar

Der Rogen verschiedenen Stör-Arten gilt als Luxusgut. Der Extrakt daraus ist reich an Spurenelementen und Aminosäuren und wirkt nährend und regenerativ auf die Haut. Darüber hinaus mindert der Wirkstoff den Kollagenabbau, wodurch die Haut praller und straffer wird. Wird vornehmlich in der Anti-Ageing-Pflege verwendet und kommt etwa bei den Produkten von La Prairie zum Einsatz.

M  wie Moon Peach Leaf Extract

Wird aus einer Muschelingwer-Pflanze gewonnen, die in Okinawa, Japan, angesiedelt ist. Optimiert die Qualität der Fibroblasten-Zellen, welche für die Kollagenbildung verantwortlich sind, und stimuliert dadurch hochwirksam die Kollagen-Neubildung. Eingesetzt von Sensai in der Cellullar-Performance-Wrinkle-Repair-Linie.

P  wie Polyphenole

Das sind sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders häufig werden in der Kosmetik die im Grünen Tee enthaltenen Polyphenole eingesetzt. Sie wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Außerdem verhindern sie UVB-induzierte DNA-Schäden. Reich an Polyphenolen sind auch Granatäpfel und Trauben. So finden sich z. B. im Vinoble Refreshing Fluid u. a. Antioxidantien aus der Traube.

Q  wie Q10

Eine körpereigene Substanz (Coenzym), die in allen Zellen des menschlichen Organismus vorhanden ist. Unerlässlich für die Produktion von Energie, da es die biochemischen Reaktionen beschleunigt. Spielt als Antioxidans auch beim Schutz der Zellen (etwa vor UV-Strahlung) eine wichtige Rolle, vernichtet freie Radikale und entgiftet. Wird in der Anti-Ageing-Pflege verwendet. 

R  wie RETINOL

Als Vitamin besonders wichtig für Wachstum, Blutkörperchen und für den Aufbau der Haut. Auch als Hautschutz- und Antifalten-Vitamin bekannt. In Hautpflege-Produkten ist es oft nur in einer Abwandlung enthalten, da es in der Reinform zu Hautreizungen und Irritationen führen kann. Hat auf der Haut einen schälenden Effekt, mindert daher Falten und Pigmentstörungen. Es regt darüber hinaus die Bildung von Kollagen in der Haut an, was zu einem pralleren Hautbild führt. Gehört zu den am besten erforschten Wirkstoffen der Kosmetikbranche. 

R  wie Rose

Rosenwachs, ätherisches Rosenöl sowie Auszüge aus Wildrosenfrüchten und Rosenblüten harmonisieren die Haut, wirken zellregenerierend und entzündungshemmend. Rosenbestandteile werden besonders gerne in Naturkosmetika eingesetzt, wie z. B. in Dr. Hauschkas Rosen Tagescreme oder der Wildrosen-Pflegeserie von Weleda. Auch in der reichhaltigen Creme „Vichy Essentielles“ von Vichy unterstützt ein Extrakt aus Rosenblüten die natürliche Schutzfunktion der Haut.

S  wie Seide

Seide auf bloßer Haut verspricht Wohlbefinden und sinnlichen Luxus – das gilt auch für die Hautpflege. Seidenproteine haben hervorragende Eigenschaften. Sie regulieren das natürliche Feuchtigkeitsgleichgewicht der Haut und schützen durch zarte Filmbildung Haut und Haare. Die Seidenfaser, auch Fibroin genannt, wird in feuchtem Zustand auf die Haut aufgetragen und zieht sich beim Trocknen zusammen. Die Folge ist ein besonders angenehmes, geschmeidiges Hautgefühl und eine Minimierung der feinen Fältchen. Durch die Ähnlichkeit mit der menschlichen Haut sind Seidenproteine extrem hautverträglich, zudem gelangen sie auch in Schichten der Haut, die anderen Wirkstoffen nicht zugänglich sind. Die japanische Kosmetikmarke Sensai setzt in ihren Produkten seit Jahren auf die hervorragenden Eigenschaften der Seide.

S  wie SHEABUTTER

Wird aus einer Nuss gewonnen, die in Afrika wächst. Enthält sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäuren sowie Vitamin E und Provitamin A und hat einen besonders hohen Anteil an nicht verseifbaren Bestandteilen (Triglyceriden). Dadurch gilt sie als besonders effektiver Feuchtigkeitsspeicher und zieht schnell in die Haut ein.

S  wie Solidago

Die wiederentdeckte und rekultivierte Heilpflanze erfreute sich bereits am Hofe Ludwigs XIII. großer Beliebtheit. Ihr Extrakt vermag das Protein SNEV zu stimulieren. Dieses gilt als maßgeblicher Impulsgeber für Zellvitalität und wichtiges Target für jugendlich-frische Haut. Es kurbelt die Zellaktivität an und stärkt das Hautgewebe dadurch umfassend und mehrschichtig. Es ist nachweislich in der Lage, die Lebensdauer der Zellen zu verlängern, die Zellerneuerung zu aktivieren und die Anzahl gealterter Zellen zu reduzieren. Seine gleichzeitig vorbeugenden und korrigierenden Qualitäten erstrecken sich sowohl auf die Keratinozyten, die Zellen der Epidermis, als auch auf die Fibroblasten in der Dermis. Dadurch werden die Produktion von Kollagen und die Vermehrung stillgelegter Zellen wieder angekurbelt. Zu finden in Sublimage L’essence Fondamentale von Chanel.

V  wie VITAMIN C

Ein Vitamin, das in Reinform auch Ascorbinsäure genannt wird. Wird aber meistens in anderen Formen, sogenannten Derivaten, eingesetzt. Gilt quasi als Alleskönner in der Hautpflege. Das Vitamin ist ein starkes Antioxidans und wirkt deshalb als Schutz der Zellen gegen freie Radikale und Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, verschmutzte Luft oder Zigarettenrauch. Unterstützt den Körper auch bei der Bildung von Kollagen und kann deshalb auch gegen die Hautalterung eingesetzt werden. Wichtiger Bestandteil in Akne-Cremes aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung, außerdem ein Wirkstoff, der die Melaninbildung in der Haut hemmt und deshalb gegen Pigmentflecken eingesetzt wird.