Dem Süden so nah und doch nur sechs Autostunden von Wien entfernt.
Am Gardasee bekommt man bereits volles Italien-Feeling –
malerische Dörfer, die sich an die Küsten schmiegen, Orangen- und Zitronenbäume, Palmen und eine Küstenstraße, die hinter jeder Kurve tolle Ausblicke bietet.
Hier unsere Hotspots, an die wir immer wieder zurückkehren.
Punto di San Vigilio
Schon wenn in der Ferne die Umrisse der malerischen Landzunge über dem See zu schweben scheinen, wird klar, dass dies ein ganz besonderes Fleckchen Italien ist. Mit allem, was dazugehört: ein Landgut und eine kleinen Kirche aus dem 13. Jahrhundert, dahinter kerzengerade Zypressen, ein kleines Hotel mit sogar bezahlbaren Preisen und eine Osteria, wo der Patrone seine Tische direkt auf den Steg gestellt hat. Davor ankern 150.000-Euro-Riva-Boote, deren Besitzer per „Ruderboot-Transfer“ zum Kai gelangen. Unser Boot nimmt sich dagegen wie eine Nussschale aus, aber zum Glück reagiert man dennoch auf unser Winken und holt uns ab. Alles geht sehr entspannt und unprätentiös zu. Drei Minuten später sitzt man bei Tisch, vor sich ein Körberl mit Panini und Grissini und naturalmente Campari. Hier kann man bestens das viel gerühmte Dolcefarniente bei herrlichen Antipasti genießen und auf den Sonnenuntergang warten. Es ist so friedlich hier, dass sogar ein Schwanenpärchen nistet und die Enten zwischen den Tischen herumspazieren.
Limone
Nur wenige Kilometer nach Riva, am Nordufer, tauchen die ersten Olivenbäume und Zypressen am Straßenrand auf, rosafarbene Pfirsichblüten „schneien“ durch die Luft, die plötzlich ganz weich und samtig wird. Die atemberaubende Küstenstraße führt die Westküste des Lago di Garda entlang nach Limone, einem malerischen, direkt in den Felsen gebauten Städtchen, das einst direkt am „Limes“, an der Grenze zu Österreich lag. Daher auch der Name, obwohl er auch von den ebenfalls in den Berg geschlagenen „Limonaie“, den Zitronen-Gewächshäusern stammen könnte. Die sind der Hauptgrund, warum es uns immer wieder in dieses ansonsten sehr touristische Örtchen zieht. Vor rund 200 Jahren organisierte Graf Carlo Bettoni-Cazzago den Anbau von Orangen und Zitronen in einer Klimazone, die eigentlich viel zu kühl für diese Früchte wäre. Durch seine geniale Idee der durch Glasfenster vor den kalten Nordwinden geschützten „Limonaie“ entwickelte sich eine blühende Industrie, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts das Gesicht der Region prägte. Heute gibt es nur mehr einige „Schaugewächshäuser“, die als Open-Air-Museen dienen.
Gardone mit dem André-Heller-Park
Der Gardasee gilt als Schnittstelle der Natur, aber ebenso als Kreuzungspunkt von Kulturen, was diese besonders energiegeladene Atmosphäre bewirkt, von der sich Künstler immer schon gerne inspirieren ließen. So auch André Heller, der in Gardone sein ganz persönliches Gartenglück realisiert hat. In seinem Park gedeihen in einem einzigartigen Mikroklima Zweitausend Pflanzenarten aus aller Welt. „Dieser Park und diese Gegend haben am meisten Ähnlichkeit mit dem, was ich mir unter einem gesegneten Ort vorstelle. Er ist ein Puzzle aus verschiedenen Weltgegenden, mit großer Anmut, Kraft und Sinnlichkeit“, schwärmte der Visionär in einem Interview. Dem können wir nur beipflichten – Magnolien, Tibet-Primeln, Schilfe, Iris, Farne, subtropische Pflanzen, ein Bambuswald, aber auch Edelweiß wachsen um die Wette. Romantische Teiche und idyllische Bachläufe bieten unzähligen Wasserpflanzen und heiligen Koi-Fischen, die riesigen Goldfischen ähneln, eine Heimat. Inmitten der grandiosen Flora stehen Kunstobjekte von Keith Haring, Roy Lichtenstein und Mimmo Paladino.
Weitere Highlights: Malcesine mit seiner Skaligerburg, Salòmit der schönen Uferpromenade, die Halbinsel Sirmione, Lazise, Bardolinozum Weinverkosten (Tipp: Cesari) und natürlich ein Abstecher nach Verona oder Vicenza.