Cádiz – Stadt des Lichts, der Lebensfreude, der Tradition und Moderne,
der Geschichte und der Zukunft.
Benvenida a Cádiz, begrüßt uns Marian, unsere Guide in der Landessprache, bevor sie zum Glück auf Deutsch umschwenkt. Die gebürtige Schweizerin lebt seit vielen Jahren in Cádiz, die Liebe hat sie in die die älteste Stadt Westeuropas gebracht, die ihr mittlerweile zur Heimat geworden ist. Mehr als verständlich, dass sie sich hier wohlfühlt, Cádiz zieht einen vom ersten Moment an in seinen Bann. Bereits wenn man über die beeindruckende Schrägseilbrücke Puente de la Constitución, die nebenbei gesagt auch die längste Brücke Spaniens ist, vom Festland aus auf Càdiz zufährt bekommt man einen ersten Eindruck, warum diese Stadt so besonders ist.
Von drei Seiten umspült der Atlantik die „Tacita de Plata“ – mal mit sanften Wellen, mal mit wilden Brechern. „Silbertässchen“, wird Cádiz von seinen Bewohnern liebevoll genannt weil das Sonnenlicht die Dächer in silbrigem, gleißenden Licht erscheinen lässt.
Càdiz kann man sich ergehen, immer wieder eintauchen in die verschiedenen Gesichter der Stadt, die vor mehr als 200 Jahren noch das Tor zur neuen Welt war. Durch eines der drei mittelalterlichen Stadttore, dem Arco de la Rosa, gelangen wir ins älteste Viertel, ins Barrio del Pópulo. Auf der malerischen Plaza de San Juan de Dios kosten wir den landestypischen frittierten Fisch “pescaíto frito” und lauschen dabei dem melodischen Klang der Rathausuhr, basierend auf einer Komposition des in Càdiz geborenen Manuel de Fallas. Das benachbarte Viertel Barrio de Santa María ist eines der prächtigsten der Stadt, mit vielen Herrenhäusern, mit eleganten, pastellfarbenen Hausfassaden mit malerischen Mirador-Fenstern. Der Platz auf der Halbinsel ist beschränkt, deshalb sind die Gassen eng, die Häuser hoch, sich orientieren hier fällt nicht immer leicht, da ist es eine gute Idee sich mal auch von oben einen Überblick zu verschaffen.
Stadt der Türme
Cádiz ist bekannt für seine vielen Türme, die noch aus der Zeit stammen, als die Stadt als Handelshafen mit den Kolonien in Lateinamerika zu großem Reichtum und Ansehen gelangte. Überall entstanden prächtige Palacios mit Innenhöfen mit Springbrunnen und Fassaden aus Muschelkalkstein, bis auch der letzte freie Fleck verbaut war. Kleine Aussichtstürme auf dem Dach krönten die Kaufmannsvillen. Um die 130 Türme haben alle Stürme der Zeit überdauert und prägen heute noch das Stadtbild. Sie wurden damals von den Kaufleuten gebaut, um das Ein und Auslaufen ihrer Schiffe von oben beobachten zu können. Einer, den man heute noch besteigen kann, ist der Torre Tavira. Wir erklimmen sportlich die 173 Stufen und erreichen die Terrasse, die ein 360 Grad-Panorama über die Stadt bietet. Egal, in welche Richtung man schaut, reicht der Blick über die Gassen und Dächer bis hin zum Meer. Da sah der Händler jedes nahende Schiff schon von Weitem und konnte sich schon mal zufrieden seine Gewinne ausrechnen. Wir lassen unseren Blick schweifen, von der Kathedrale, deren mit goldfarbenen Kacheln verkleidete Kuppel intensiv im Licht schimmert, über die vielen Türme und Dachterrassen, wo wie eh und je Wäsche im Wind flattert bis hin zum Stadtstrand La Caleta. Von oben sieht man auch gut, dass die Stadt architektonisch überaus einheitlich geblieben ist, nur wenige moderne Gebäude stören das Bild. Noch plastischer wird das Bild, als wir durch die Camera Obscura in Echtzeit das Treiben in der Stadt wie Spione beobachten. Menschen schlendern über Palmen geschmückte Plazas, ein Kreuzfahrtschiff liegt im Hafen, die Markthalle mit all ihren Köstlichkeiten ist zum Greifen nah. Da wollen wir unbedingt auch hin.
Treffpunkt Mercado Central
In nur ein paar Minuten haben wir den Mercado Central erreicht. Marian erzählt uns, dass diese Markthalle 1838 im Gemüsegarten eines ehemaligen Klosters errichtet wurde. Fast zwei Jahrhunderte später beeindruckt sie nach wie vor durch ihre Architektur, durch das lebhafte Treiben und dadurch, dass es wirklich noch ein Markt ist, der wo Preis und Qualität stimmen – die Optik der angebotenen Produkte ist auf alle Fälle schon mal verlockend. Da ist buntes Gemüse und Obst liebevoll arrangiert, türmen sich Shrimps, Kaisergranaten und Riesengarnelen, fangfrischer Thunfisch und Meeres-Barben, Jacobsmuscheln, da verlocken Oliven dazu, sie zu probieren und in der Reihe der Fleischer gibt abgesehen vom Jambon Iberico noch alle möglichen weiteren Köstlichkeiten. Man kommt hierher, um einzukaufen, zu plaudern aber auch um sich eine Pause zu gönnen und gleich vor Ort zu schmausen. Ein Ort der Begegnung, wie auch die vielen Taperias, die in Cádiz, wie in ganz Andalusien, ebenfalls zum sozialen Leben dazugehören. Die werden wir später noch erkunden, uns zieht es jetzt erst mal an den berühmten Stadtstrand von Cádiz, La Caleta.
Am James Bond Beach La Caleta
Die Gaitanos (Bewohner Cádiz) lieben den hübschen Altstadtstrand mit dem weißen, nostalgischen Badehaus aus dem 19. Jahrhundert. Geschützt liegt die Playa de la Caleta in einer Bucht zwischen den Festungsanlagen Castillos Santa Catalina und San Sebastián – jene Stelle, an der auch die erste Siedlung auf dem europäischen Kontinent gegründet wurde.
Ein Spaziergang am Kai ruft Erinnerungen an den Malecón in Havanna hervor– das im späten Nachmittagslicht glitzernde Meer, die pittoresk in die Jahre gekommenen bunten Fassaden der Häuser. Es drängen sich aber auch noch andere Bilder auf, wie die einer sexy Halle Berry, die im weißen Bikini aus dem Meer steigt und 007 betört. Kein Wunder, die bekannte Strandszene vor Kuba aus "Stirb an einem anderen Tag" wurde hier gedreht. Tatsächlich ist die kubanische Hauptstadt Partnerstadt von Cádiz. Von der Kathedrale steht ein Abbild in Havanna und die Strandbucht von Cádiz mit der vorgelagerten Festung wurde still und leise zur Havanna-Kulisse eines James Bond-Films umfunktioniert. Ein perfekter Ort um ein wenig die Seele baumeln zu lassen und darauf zu warten, bis die Sonne im Meer versinkt. Für Spanier ist es dann noch Zeit, Einkäufe zu erledigen, zum Sport zu gehen oder einfach sich die Nachrichten im Fernsehen anzusehen, bevor sie gegen 10 wieder aufbrechen um sich mit Freunden und Bekannten in einer der vielen Taparien zu treffen.
Streifzug mit Fran durch die Tapas-Bars
An jeder Ecke findet man sie, und immer sind sie gesteckt voll, wenn man nicht ein bißchen früher dran ist. Fran Baéu, unser stets gut aufgelegter Tourguide, hat zum Glück bereits vorreserviert. Die begehrtesten Plätze sind am Tresen. Entweder man macht den „tapeo granadino“ mit. Dabei werden verschiedene schmackhafte Tapas gratis zu den bestellten Getränken wie Bier oder einem Gläschen Wein gereicht. Diese Tapas sind ein Geschenk des Hauses, weder tauscht man sie um noch wählt man sie aus, erzählt uns Fran. Oder man stellt sein Menü selbst zusammen und zahlt für die Tapas, dann hat man die ganze Bandbreite zur Auswahl. Die Andalusier lieben ihre Boquerones (eingelegte Sardellen), ihre Chipirones (fritierte Babytintenfische), ihre Surtido de pescado (gemischte fritierte Meeresfrüchte), Gambas fritas, Almejas (Muscheln), Champiñón con ajos, aber natürlich auch Patatas Bravas, Albondigas (Fleischbällchen), Manchego Käse und Jamon Iberico Jamon – alle greifen zu, es wird geteilt, gescherzt und geplaudert – nach einem Aperitif mit Tapas braucht man kein Abendessen mehr. Der Rioja ist süffig, das Bier angenehm kühl, die Nachtluft als wir die Taperia verlassen noch lau. In den kleinen Gässchen der Altstadt ist immer noch viel los, Mitternacht ist in Spanien noch keine Zeit zum Schlafengehen, vor allem im Sommer. Wir könnten noch in eine der Bars unweit vom Hotel gehen ... aber morgen ist auch noch ein Tag.
Fotos antikes Bolonia und Düne: Cadiz Turismo
Unberührte Strände – Bolonia
Die Provinz Cádiz hat noch vieles zu bieten und so brechen wir am Morgen auf Richtung Süden, Richtung Tarifa, dem bekannten Surfhotspot an der Costa de la Luz. Das Hinterland ist wenig verbaut, man sieht die Berge der Sierra de Grazalema in der Ferne und unzählige Windräder säumen unseren Weg zur Playa Bolonia. In einem geschwungenen Bogen zwischen den beiden Kaps Punta Camarinal und Punta Paloma offenbart sich uns ein Strand wie aus dem Bilderbuch – jetzt im Herbst menschenleer, unberührt, natürlich, goldgelb. Nur 16 Kilometer Luftlinie ist Tanger, Marokko, entfernt. Den nordwestlichen Abschluss der Bucht bildet die Duna de Bolonia, eine spektakuläre Wanderdüne über 30 Metern hoch und 200 Meter breit, die sie sich langsam im Rhythmus der Winde, die von der Straße von Gibraltar her wehen vorwärts bewegt. Sie gehört zum Naturpark El Estrecho, eines der Gebiete an der Küste von Cádiz, das am wenigsten verändert und bebaut wurde und wurde zum Naturdenkmal erklärt, erzählt uns Fran. Die herrliche Natur ist eine Seite dieses Küstenabschnitts die andere ist die römische Vergangenheit.
Die Römer hatten schon früh, etwa im 2. Jahrhundert vor Christus, die ideale Lage erkannt und hier die antike Ruinenstadt Baelo Claudia gegründet. Die Siedlung entstand dereinst als römische Manufakturstadt zur Verarbeitung der Fischfänge, und zur Herstellung der begehrten Würzsoße Garum, die uns heute wohl nicht mehr schmecken würde. Von hier aus wurden die Produkte in das gesamte römische Reich, vor allem aber nach Rom exportiert. Baelo Claudia wurde von den Römern im beginnenden 3. Jahrhundert wegen Erdbeben und wirtschaftlichen Niederganges verlassen. Im 2007 eröffneten archäologischen Museum gibt es ein Modell der Stadt aus der Zeit der Regierung Kaiser Claudius. Bei einem Spaziergang durch das weitläufige Areal taucht man ein in die Welt der Antike sieht die Reste eines Aquädukts, das gut erhaltene Theater und die Basilika mit einer Statue des Kaisers Trajan sowie die Badeanlage mit Fußbodenheizung und die Garummanufaktur direkt am Strand.
Abstecher nach Jerez de la Frontera
Warum haben so viele Dörfer oder Städte den Beinamen de la Frontera, fragen wir Fran. Die Erklärung ist einfach, sie lagen einst an der Grenze zum maurischen El Andaluz. So auch Jerez de la Frontera.
Jerez ist bekannt wegen seiner Sherry-Weine, den Pferden und dem Flamenco. Wir treffen Marian wieder, die uns durch die malerischen Gassen führt. Auch hier wieder aristokratische Paläste, mit den typisch andalusischen Fassaden und ganz viel maurische Vergangenheit. Sie ist noch an den Stadtmauern, dem Alcázar und der Moschee zu spüren. Letztere ist heute die Kapelle Santa María la Real. Gleich in der Nähe befindet sich das wichtigste christliche Symbol der Stadt, die Kathedrale. Auch sie wurde an der Stelle einer Moschee errichtet und verbindet barocke, klassizistische und Mudéjar-Elemente. Auf der anderen Seite des Alcázars liegen die Kirche San Miguel und die gleichnamige Plaza, ein schöner Platz mit Orangenbäumen. Doch was wäre Jerez ohne einem Besuch in einer der Bodegas in denen Weine wie der Jerez-Xérès-Sherry und Manzanilla-Sanlúcar de Barrameda hergestellt werden? Hier kann man etwas über die traditionellen und derzeitigen Herstellungsmethoden erfahren und verschieden Sherry-Arten probieren. Bemerkenswert ist auch die eigenwillige Architektur dieser Weintempel: da gibt es die bekannte “La Concha” von González Byass, solche mit über 4000 Hufeisenbögen, wie die "Gran Bodega de Domeq" oder die “Bodega del Tío Pepe”, die zum historischen Denkmal Andalusiens erklärt wurde. Für Flamenco und Pferde reicht unsere Zeit diesmal leider nicht, wir müssen rechtzeitig zurück sein in Cádiz, denn für heute Abend hat uns Fran eine Überraschung versprochen.
Zurück in Cadiz
Schon um 7 Uhr Abends brechen wir auf und lassen die Altstadt von Cádiz hinter uns. Es geht zur Playa de la Victoria, wo sich die coolsten Luxushotels der Stadt aneinander reihen. Über fast 3 km erstreckt sich der Strand entlang der schmalen Landzunge, die Cádiz vom spanischen Festland trennt. Neben einer schönen Promenade gibt es viele Bars, Cafés und Restaurants. Die spektakulärste ist wohl die Rooftop-Bar Atarde. Die perfekte Sunset-Location – stylish, trendy und ein Place-to-be-seen. Ein bißchen pinke Barbie-Welt, mit Schirmen die die Farbe wechseln, ein bißchen Mexiko mit Kakteendekoration, ein bißchen Ibiza-Flair mit eigenen Soundtracks, DJ-Sessions und herrlichen Cocktails und Tapas. Wir haben auch noch Glück mit dem Wetter, windstill und nur ein paar Miniwolken am Himmel, die sich passend zur Deko rosa verfärben, als die Sonne Glutrot (ganz ehrlich!!!) im Atlantik versinkt.
Auch das ist Cádiz, Lifestyle des 21. Jahrhunderts trifft auf eine prachtvolle Vergangenheit der ältesten Stadt Spaniens – Tradition auf Moderne, Geschichte auf Zukunft. Auf alle Fälle eine Stadt der Lebenslust – die Gaitanos verstehen sich auf‘s Feiern und genießen das Leben. Vor ihnen das Meer, im Rücken die Provinz mit ihren herrlichen Naturparks und Dörfern und über ihnen die Sonne – mehr als 300 Tage im Jahr. Wir, die wir wieder in den nicht ganz so sonnenverwöhnten Norden zurück müssen können nur noch ein Weilchen von all dem zehren und am besten bald wiederkommen, um wieder einzutauchen in dieses Gefühl der Leichtigkeit des Seins. In diesem Sinne: Hasta luego, Cádiz.
Doris Springenfels (Presstrip Oktober 2024)
SPOTLIGHT Cádiz
Some Things to do – Places to go:
Altstadt von Cádiz – Barrio del Pópulo: Das Barrio del Pópulo, befindet sich am Eingang der Altstadt, zwischen Rathaus und dem Dom ist das älteste Viertel von Cadiz. Das im 13. Jh. entstandene Viertel wird als eigentlicher mittelalterlicher Stadtkern betrachtet.
Aus dieser Zeit stammen die drei Eingangstore, die jeweils einen marianischen Widmungsspruch tragen: Das Tor der Rose ist mit Schießscharten versehen; Das Tor von El Pópulo befindet sich unter der gleichnamigen Kapelle. Hervorzuheben ist der spitz zulaufende Hufeisenbogen, der den Durchgang bildet; Das Tor Los Blancos, wo sich die Kapelle der Jungfrau befand.
Kathedrale von Cádiz: Der monumentale Bau mit der weißen neoklassizistischen Fassade und den beiden Türmen grenzt mit der Rückseite an das Meer.Auffallend ist die glänzende, mit gelben Kacheln verzierte Kuppel, die im Wechselspiel mit den pastellfarbenen Häusern auf der Plaza de la Catedral steht. Sehenswert im Innenraum, der mit Marmorsäulen gestaltet ist, sind der Altar und das Chorgestühl aus Mahagoniholz. In der Krypta liegt der spanische Komponist Manuel de Falla begraben. Eine fünf Meter große Monstranz aus Silber wird in der Schatzkammer ausgestellt. Auf dem rechten Turm befindet sich eine Aussichtsplattform, zu der ein treppenloser Serpentinenweg hinaufführt.
Torre Tavira: Er bietet die beste Möglichkeit, die Altstadt von Cádiz mit ihren vielen verwinkelten Gassen zu überblicken. Man befindet sich 45 Metern über dem Meeresspiegel und damit auf dem höchsten Punkt der gesamten Altstadt. Errichtet wurde er im 18. Jahrhundert als offizieller Wachturm der Stadt Cádiz.
Römisches Theater: Das römische Theater Theater wurde im 1. Jahrhundert vor Christus vom damaligen Stadthalter Balbus Minor erbaut. Es war das zweitgrösste Theater des römischen Hispania, überboten nur aufgrund von wenigen Metern von jenem in Cordoba. Mit einem Durchmesser von 120 Metern bot es Platz für rund 10'000 Besucher. Eine beträchtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass die Bevölkerung zu jener Zeit auf 50'000 Bewohner geschätzt wird. Es handelt sich bei diesem Theater um das älteste der spanischen Halbinsel und das zweitälteste im gesamten römischen Reich. Älter ist nur das Theater des Pompeius in Rom.Das römische Theater von Cádiz (Theatrum Balbi) wurde erst im Jahre 1980 während archäologischen Ausgrabungen entdeckt. Da das Theater von verschiedenen modernen Gebäuden überbaut ist, gestalteten sich die Restaurationsarbeiten als eine grosse Herausforderung. Diese Arbeiten sind bis heute im Gange.
Plaza San Juan de Dios: Er war der ehemalige Hauptplatz der Stadt und wurde auch als »La Corredera« bezeichnet. Der in Richtung Hafen liegende Platz war im 16. Jahrhundert ein Zentrum des Stadttreibens und des Handels. Hier kamen exotische Produkte an, die die Schiffe aus Übersee mitbrachten.
Oratorium von San Felipe Neri: Die barocke Kirche St. Philipp Neri beinhaltet eine Unbefleckte Empfängnis von Murillo, eines seiner besten Werke. Sie wurde im Jahr 1907 zum historischen Denkmal erklärt. Das Gebäude war 1812 der Verkündungsort für die liberale Verfassung von Cádiz. Bis 1814 befanden sich in der Kirche die Büros der spanischen Parlamentarier. Einige Gedenktafeln erinnern an diese Tatsache.
Mercado Central: Der Ursprung des Marktes in der Altstadt von Cadiz geht bis ins Jahr 1837 zurück. Das neoklassizistische Viereck wurde als dorischer Portikus erbaut. Dieser Markt dient bis heute als Versorgungsmarkt in der Altstadt. 1928 wurde im Atrium eine große Fischmarkthalle erbaut, die dem Markt seine heutiges architektonisches Erscheinungsbild gab. Nach 3-jährigen Renovierungsarbeiten wurde der Markt 2009 wiedereröffnet, und erfreut sich bei Bewohnern der Altstadt und Touristen großer Beliebtheit. Das Besondere an diesem Markt im Vergleich zu den boomenden Märkten in anderen europäischen Städten ist, daß hier nicht eine historische Markthalle in einen modernen hippen Streetfood-Market verwandelt wurde, der die ursprünglichen Stände der Bauern und Lebensmittel-Produzenten komplett verdrängt hat.Hier läuft der regionale Marktbetrieb mit seinem breitgefächerten Angebot uneingeschränkt weiter. Dazu hat sich in den Arkaden ein bunter Mix aus regionalen und internationalen Tapas-Ständen gesellt.
Plaza de las Flores: Auf der Plaza de las Flores unweit vom Mercado Central gibt es, wie der Name bereits andeutet, eine Vielzahl von Blumenständen.An der Westseite steht das Postamt, das 1930 eröffnet wurde. Als besonders interessant gilt das Gebäude mit der Nummer 1. Dieses stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und fällt mit seinem barocken, säulenumrahmten Portal sofort ins Auge.
Alameda de Apodaca: ist ein idealer Ort zum Flanieren und Entspannen an heißen Tagen. Die breite Promenade ist mit Platten gepflastert, die unterschiedliche geometrische Muster bilden. Die üppige Vegetation verleiht dem Ort einen besonderen Zauber. An den Straßenrändern wechseln sich Bäume und steinerne Säulen ab. Diese sind mit Glaskeramikelementen und Schmiedeeisen verziert.
Burg Santa Catalina: Das Kastell Santa Catalina am westlichen Rand der Altstadt von Cádiz stammt aus dem späten 16. Jahrhundert. Es bildet gewissermaßen die nördliche Begrenzung des Strandes La Caleta. Als bedeutendes Kulturzentrum beherbergt sie eine historische Dauerausstellung der Region sowie temporäre Kunst- und Handwerksausstellungen.
Burg San Sebastián: Rundherum vom Meer umgeben, nur durch eine lange Promenade mit der Stadt verbunden, liegt auf einer kleinen Felseninsel das Castillo de San Sebastián in Cádiz. Schon von Weitem begrüßt der nicht ganz so alte 41 Meter hohe Leuchtturm die Besucher der Stadt. In der heutigen Form besteht er erst seit 1908. Er ist der zweite Leuchtturm Spaniens, der durch Strom beleuchtet wird.Die restliche Burganlage ist um einiges älter. Auf 1706 wird der Erbau der Festung mit ihrem unregelmäßigen Grundriss datiert. Im Jahre 1985 wurde das Castillo de San Sebastián in Cádiz zum spanischen Kulturgut erhoben. Heute dienen die inneren Kasematten der Burg als Ausstellungsort. Im äußeren Bereich finden Konzerte statt.
Restauranttipps Cádiz:
Taberna El Tio de la Tiza: Spanisch, authentisch, lebendig. Herrliche Tapas.
Casa Lazo: Extrem authentische spanische Küche, ausgesprochen köstliche Tapas und angenehme Atmosphäre.
La Candela: Jede Menge Tapas (ein paar wenige davon sind vegetarisch). Das Personal ist sehr freundlich und gemütlich sitzt man obendrein.
Sonámbulo: Das Ambiente ist sehr ansprechend – eine Mischung aus „industrial“ und Wohnzimmeratmosphäre. Auf der Speisekarte steht ein Querschnitt aus spanischen und internationalen Gerichten: Von Tapas über Fischgerichte bis zu Steaks ist alles dabei.
Café Royalty: Gediegenes Ambiente. Hier gibt’s eine Spezialität von Cádiz, sogenannte Picatostes gaditanos, die wir auf Anraten der Kellnerin bestellt haben. Picatostes erinnern ein wenig an süßes, sehr fluffiges Brot – so köstlich! Das Ambiente im Café Royalty ist sehr gediegen.
Atarde Rooftop-Bar: Befindet sich in: Hotel Cádiz Bahía, perfekte Sunsetlokation, coole Musik und köstliche Tapas.
Weitere Infos:
www.spain.info I https://www.facebook.com/spain.info.at @SpanienErleben)
https://www.andalucia.org/de/startseite
https://www.facebook.com/viveandalucia @viveandalucia
https://turismo.cadiz.es/es/rutas-y-visitas-en-cadiz
Hoteltipp Cádiz:
Hotel Auréo Casa Palacio Sagasta: perfekt in der Altstadt gelegen. Das Áurea Casa Palacio Sagasta ist ein Mitte des 18. Jahrhunderts erbauter Barockpalast, der später im isabellinischen Stil umgebaut wurde. Das Gebäude gehört zu den typischen Bürgerhäusern von Cádiz mit seinem traditionellen Innenhof, der imposanten zweiläufigen Treppe und dem Aussichtsturm, einem der größten der Stadt. Die originalbelassenen architektonischen Details des Gebäudes regen die Fantasie des Besuchers an und versetzen ihn in die Zeit vor einigen Jahrhunderten zurück, als das Haus während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges von 1808 bis 1814 Sitz der britischen Botschaft war und Sir Richard Wellesley, den Bruder des Herzogs von Wellington, beherbergte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb es dann Don Benito Cuesta, ein mächtiger Seefahrer und führender Politiker.Die 38 Zimmer des Áurea Casa Palacio Sagasta mit Blick auf die Calle Sagasta oder die Callejón del Tinte versprühen Charme und Geschichte in einer Gegend mit großer Karnevalstradition. Das Hotel verfügt auch über Wellnessbereich, in dem man entspannen und exklusive Behandlungen genießen kann.
https://www.eurostarshotels.de/aurea-casa-palacio-sagasta.html
SPOTLIGHT Jerez de la Frontera
Some Things to do – Places to go:
Alcázar von Jerez de la Frontera: Seit dem elften Jahrhundert überdauert das mächtige Bauwerk Witterungseinflüsse, Kriege und Machtwechsel in der Region von Jerez. Das Conjunto Monumental del Alcázar – so nennen die Spanier diese gigantische Anlage – wurde von Mauren errichtet und beherbergte während der Maurenherrschaft in Andalusien mehrere Emire. Während der Reconquista (der Wiedereroberung) kam Jerez – und somit auch der Alcázar – 1248 unter kastilische Regierung. Die Besatzer hinterließen mit der Festung ein beeindruckendes Zeugnis arabischer Baukunst, das heute eine der interessantesten Touristenattraktionen von Jerez darstellt. Die Moschee darf natürlich nicht fehlen, auch wenn Alfonso X. von Kastilien nach seiner Machtübernahme das Minarett sofort in einen Glockenturm verwandeln ließ. Das sogenannte Mihrab, das die Richtung von Mekka anzeigt, ist aber erhalten geblieben und kann in einem kleinen Gebetsraum bewundert werden.
Typisch arabische Torbögen und detailverliebt angefertigte Mosaike sind bis heute ein Kulturzeugnis der Almohaden-Dynastie (Berber aus Marokko). Der Turm von Ponce de Leon aus dem 14. Jahrhundert eingebettet in islamische Strukturen beweist, dass Multikulti auch schon in grauer Vorzeit interessante Resultate hervorbringen konnte. Die Gärten, der Villavicencio-Palast, das Stadttor und die Puerta del Campo: im Alcázar gibt es unendlich viel zu entdecken.
Kathedrale von Jerez de la Frontera: Sie befindet sich zwischen der Calle de la Rosa und der Calle Aire und liegt nur etwa 500 Meter vom Plaza del Arenal entfernt, dem Herzen der Stadt. Sie ist eines der Kirchengebäude, das stark vom orientalischen Einfluss geprägt wurde. So wurde der Grundstein des Baus zwar 1695 gelegt, doch sie wurde auf den Fundamenten der größten maurischen Moschee von Jerez errichtet, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Nach dem Rückzug der Mauren und dem Sieg der Europäer wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, bei dem du vom Glockenturm eine großartige Sicht auf die Stadt genießt.
Schloss Domecq: Der 1778 im Barockstil erbaute Palast wurde 1885 von der bekannten Familie Domecq erworben. Er ist das beste Beispiel für die barocke Architektur von Jerez aus dem 18. Jahrhundert. Die dreistöckige Außenfassade weist einen reich verzierten zentralen Balkon auf. Im Inneren gruppiert sich die Villa um einen großen zentralen Innenhof mit Säulen aus toskanischem rotem Marmor, ein prächtiger Raum, in dem die Verzierungen der Rundbögen besonders auffällig sind. Bei einem Rundgang durch die übrigen Räume können Sie außerdem ein wunderschönes Kunstensemble aus Gemälden, Wandteppichen, Skulpturen und edlen Materialien bewundern, die eigens aus Italien, Flandern und Frankreich herbeigeschafft wurden.
Palacete de la Atalaya: hier befinden sich –
Das Geheimnis von Jerez, das sich in einem früheren Weinkeller befindet, ist ein Multimedia-Museum und eine Lehreinrichtung, ausgestattet mit modernster Technologie, wo die Geschichte des Weins von Jerez, seine Entwicklung sowie seine gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen dargestellt werden. Hier erfährt man alles über die Merkmale der Weinberge, die Rebsorten, das Klima, die Art der Weinbereitung und das System der Rebzucht und des Weinausbaus erfahren, ebenso wie über die verschiedenen Sorten, aus denen sich das Angebot an Sherry-Weinen zusammensetzt (Finos, Olorosos, Amontillados - trocken, halbsüß oder süß)
Die Gartenanlagen des Wachturms wurden nach dem Geschmack der französischen Landschaftsbauer im 19. Jahrhundert gestaltet und enthält die botanischen Arten dieser Epoche.
Der Palast der Zeit, ist der markanteste Bereich in den Atalaya-Museen. Er enthält zehn Säle und mit 302 Stücken eine der wichtigsten Sammlungen antiker Uhren in Europa. Davon sind mehr als 280 im Museum ausgestellt. Zu den interessantesten Ausstellungsstücken gehören die älteste Uhr aus dem Jahr 1670 englische Uhren, Taschenuhren, Schreibtischuhren, Reiseuhren, Kaminuhren usw.
Andalusisches Zentrum für Flamenco der Andalusischen Regionalregierung: Die Ausstellung befindet sich im Palast Pemartín (18. Jahrhundert), zu dem auch ein Innenhof im Barock-Rokoko-Stil gehört.Ziel dieser Einrichtung ist die Schaffung von Programmen zur Förderung der Flamenco-Kunst. Hier werden Dokumente und Gegenstände im Zusammenhang mit dieser ganz besonderen andalusischen Gefühlswelt zusammengetragen.
Kartäuserkloster Santa María de la Defensión: La Cartuja ist ein Kartäuserkloster aus dem 15. Jahrhundert. Das Kloster liegt rund 5 km südöstlich vom Zentrum Jerez entfernt.
Führung durch eine Bodega: Die bekannteste Attraktion der Stadt sind seine Sherry-Bodegas. Das Wort Sherry stammt vom arabischen Namen für Jerez »Sherish«. Es gibt zahlreiche Bodegas in Jerez, die auch Führungen anbieten. In bekannten Bodegas – wie z.B. González Byass – sind diese auch in Deutsch möglich Zu den Top-.Bodegas gehören Tio Pepe, Fondador, Tradicion, Sandeman, Domecq.
Restauranttipp Jerez de la Frontera:
La Carboná: bietet eine hervorragende Küche aus meisterhaft zubereiteten Zutaten in der authenischen Atmosphäre einer typischen Bodega von Jerez. Ein hoher luftiger Raum mit Deckenbalken, stylishen Leuchten, Antiquitäten – ansprechend dekoriert und gedeckt. Ein Restaurant, das Unaufdringlichkeit und Herzlichkeit, Raffinesse und Schlichtheit miteinander verbindet und dabei die ganze Romantik und den Charme des alten Jerez und seiner Weinkeller versprüht Chef Javier Muñoz weiß, wie er seine Zutaten optimal nutzen kann, und das mit erstaunlichen Ergebnissen. Die Grundlage seiner Gerichte sind hervorragendes Fleisch und ausgezeichneter Fisch. Die Gerichte, angefangen bei den Tapas bis hin zu den Dolce ein Gedicht. www.lacarbona.com
Weitere Infos:
www.spain.info I https://www.facebook.com/spain.info.at @SpanienErleben)
https://www.andalucia.org/de/startseite
https://www.facebook.com/viveandalucia @viveandalucia